Warmes Wasser

Warmes Wasser für Küche und Bad gehört heute zürn Wohnkomfort. Um jede Verwechslung mit dem in Rohrleitungen und Heizkörpern befindlichen Heizwasser auszuschließen, spricht man von erwärmtem Trinkwasser, um immer dessen besondere Qualität vor Augen zu haben.

Vom Energiebedarf her beansprucht die Trinkwassererwärmung etwa 50 Liter Heizöl bzw. m1 Erdgas je Person und Jahr. Wesentlich gravierender dagegen ist der Leistungsbedarf. Es gibt deshalb zwei prinzipielle technische Verfahren der Trinkwassererwärmung: die Durchflusserwärmung und die Speicherbevorratung.

Durchflusserwärmung

Bei der Durchflusserwärmung wird das Wasser im Moment und nur für die Dauer der Entnahme erwärmt. Es ist somit die im Grundsatz ökonomischste Art der Warm m Wasserversorgung. Nachteilig ist der z. T. enorme Leistungsbedarf, der von etwa 6 kW für das Handwaschbecken, 18 kW für die Dusche und bis ca. 30 kW für eine in 10 Minuten gefüllte Wanne reicht. Entscheidend ist nicht die entnommene Warmwassermenge, sondern die Zapfrate (Liter/Minute) und die Auslauftemperatur.
Erfolgt die Durchflusserwärmung nicht an jeder Entnahmestelle, sondern zentral, so addieren sich die Leistungsbedarfe bei gleichzeitiger Nutzung mehrerer Entnahmestellen. Brause und Handwaschbecken z.B. erfordern zusammen 23 kW. Ist diese Leistung nicht verfügbar, so fällt die Auslauftemperatur ab, was sofort als erheblicher Komfortmangel bemerkt wird. Wegen des hohen Leistungsbedarfs ist die Durchflusserwärmung auf Einfamilienhäuser und Etagenwohnungen mit Nutzung maximal einer Einzeldusche begrenzt. Wo dies ausreichend ist, bietet sie eine kostengünstige, Platz sparende und energetisch optimale Warmwasserversorgung. Allerdings sind an das Gerät besondere regeltechnische Anforderungen zu stellen, denn um die Auslauftemperatur konstant zu halten,

muss die Erwärmleistung auf jede kleinste Veränderung der Zapfrate reagieren. Mit mehr oder weniger Zumischen von Kaltwasser ist bei der Durchflusserwärmung keine befriedigende Temperatureinstellung möglich. Das Gerät sollte auch sofort Gebrauchstemperatur bieten können. Geht bei jeder Entnahme zunächst 20 oder mehr Sekunden lang Wasser verloren, so ist der ökonomische Vorteil der Durchflusserwärmung schnell hinfällig, zumal die reinen Wasserkosten meist höher sind als die Energiekosten zur Erwärmung. So einfach die Durchflusserwärmung auf den ersten Blick erscheint, so technisch anspruchsvoll ist sie in Wirklichkeit. Mit „billigen" Geräten ist dies keinesfalls zu verwirklichen.

Die Forderungen nach Reaktionsschnelligkeit und exzellenter Leistungsregelbarkeit führen dazu, dass die Kombination von Heizkessel und Durchfluss-Trinkwassererwärmung praktisch nur bei Wandhängenden Gasgeräten anzutreffen ist.

Bad
Wasserbedarf
Wassererwärmung

Gas-Wandkessel mit integrierter Durchflusserwärmung Leistungsfähigkeit der Durchflusserwärmung   Brenner bei18 kW Geräteleistung Prinzip der Durchflusserwärmung